Bei STRABAG PFS kommt künstliche Intelligenz beim Erfassen notwendiger Gebäude- und Anlagen-Daten zum Einsatz und hilft, guten technischen Service besser vorzubereiten.
EVI ist für Frank Rüll wie eine Kollegin, wenn man ein Computerprogramm denn so nennen darf. Bei STRABAG Property and Facility Services unterstützt EVI das Team mit künstlicher Intelligenz beim Erfassen notwendiger Gebäude- und Anlagen-Daten und hilft, guten technischen Service besser vorzubereiten. Frank Rüll und sein Team unterstützen die Bereiche der Direktion Key Accounts im Unternehmensbereich STRABAG Property and Facility Services (PFS) bei Neukundengewinnung und Auftragsverlängerungen. PFS bewirtschaftet im Auftrag ihrer Kunden rund 5.000 Gebäude und Liegenschaften in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen und der Slowakei. Das Team „Solutions & Startup“ um Frank Rüll kalkuliert Angebote für Facility Management-Leistungen, hilft bei der Konzepterstellung und begleitet im Erfolgsfall die Implementierungsphase. Die Erfassung von gebäude- und anlagenspezifischen technischen Daten vor Ort und der Abgleich mit den Leistungsverzeichnissen der Kunden ist dabei eine wesentliche Aufgabe.
Denn nur auf der Basis vollständiger und korrekter Daten lassen sich Jahreswartungspläne, einzelne Wartungspläne für Servicetechniker:innen sowie interne und kundenbezogene Reportings erstellen. EVI unterstützt das Team mithilfe künstlicher Intelligenz bei der Datenerfassung und der Befüllung der notwendigen Datenbank und ist damit ein wichtiges Tool zur Digitalisierung von Facility Management-Prozessen. Wir haben mit Frank Rüll über die Vorteile von EVI gesprochen.
Wofür steht der Name EVI?
Das Programm wurde von meinem Kollegen Karsten Wollschläger auf den Namen EVI getauft. Er hat die Anwendung auch entwickelt. EVI steht für Empty Value Imputation, also „Leere Werte Imputation“. EVI kann anhand bereits vorhandener Daten und Informationen in unserer Datenbank berechnen, welche Daten und Merkmale für den Betrieb der Anlagen und des Gebäudes gegebenenfalls noch fehlen.
Mit welcher Datenbank arbeiten Sie?
Mit unserer Digital Service Plattform, unserer DSP. Alle Ausschreibungen enthalten ein Leistungsverzeichnis. Darin steht – vereinfacht gesagt – welche Gebäude mit welcher Fläche und wie vielen Anlagen bewirtschaftet werden sollen. Wenn wir eine Ausschreibung gewinnen, übertragen wir diese Informationen aus den Leistungsverzeichnissen in die DSP. Bevor der eigentliche Betrieb startet, überprüfen wir in der Implementierungsphase in den Gebäuden vor Ort, ob alle Angaben aus den Leistungsverzeichnissen mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen.
Was genau passiert in dieser Implementierungsphase?
Primär geht es um Daten, Daten, Daten. Dabei geht es nicht nur darum, ob die richtige Anzahl an technischen Anlagen im Leistungsverzeichnis steht. Es müssen auch genaue Merkmale und detaillierte Informationen für jede Anlage erfasst werden, wie z.B. die Menge an Kühlmitteln, der Volumenstrom bei Lüftungsanlagen, die Art des Löschmittels im Feuerlöscher und vieles mehr. Die Erfassung ist sehr aufwändig und benötigt viel Zeit. Dabei verfolgen wir zwei Ziele:
Wir gleichen einmal das Leistungsverzeichnis mit den Gegebenheiten vor Ort ab und aktualisieren damit das Anlagenregister unseres Kunden. Auf dieser aktualisierten Basis erfolgt dann eine Überarbeitung des kalkulierten Preises.
Über die Erfassung der technischen Anlagen und ihrer spezifischen Merkmale sind wir dann in der Lage, die zur Erfüllung der Betreiberpflichten notwendigen Wartungs- und Prüftätigkeiten über die Datenbank abzuleiten. So erhalten wir Wartungs- und Prüfpläne, die den aktuellen Anforderungen an die Betreiberpflichten entsprechen.
Wenn der tatsächliche Anlagenbestand aufgenommen ist, wird er mit den Ausschreibungsunterlagen abgeglichen, um auch das Angebot gegebenenfalls anpassen zu können. In der Implementierungsphase wird zudem das Personal für die Arbeit im laufenden Betrieb rekrutiert. Diese Mitarbeiter:innen müssen in die Gebäude, die Anlagen und die Prozesse eingewiesen werden. Sie benötigen Zugang zu den Gebäuden und müssen mit allen Arbeitsmitteln – von der Kleidung, über Werkzeuge oder Reinigungsmittel bis hin zu IT und Fahrzeugen – ausgestattet werden. In der Start-Up-Phase ist es unsere Aufgabe, all dies zu organisieren, damit der Betrieb pünktlich und vertragsgemäß beginnen kann.
Und welche Rolle spielt EVI dabei?
EVI unterstützt uns im ersten und wichtigsten Punkt der Implementierung: Alle Daten, die bei der Überprüfung des Leistungsverzeichnisses in den Objekten nicht erfasst werden konnten, werden im Anschluss von EVI berechnet und ergänzt. Die Eigenschaften der neuen Anlagen errechnet EVI durch die Eigenschaften von bereits in unserer Datenbank hinterlegten bekannten Anlagen. Wir wollen auf diese Weise die Implementierung deutlich schneller und präziser abschließen.
Warum ist die Datengrundlage so wichtig?
Wir wollen unsere Kunden mit einem bestmöglichen Service zufrieden stellen und gleichzeitig wirtschaftlich profitabel arbeiten. Wir können nur dann guten Service anbieten, wenn wir zum Beispiel Servicetechniker:innen mit der geeigneten Qualifikation, dem passenden Werkzeug oder den richtigen Ersatzteilen zur Wartung oder Instandsetzung einer technischen Anlage schicken. Im System sind diese Merkmale für jede Anlage hinterlegt. Ohne diese Informationen können wir unsere Leistung nicht effizient erbringen.
Wie gehen Sie jetzt an neue Projekte dran?
In Zukunft wollen wir EVI schon einsetzen, bevor wir das Gebäude betreten. Anhand der Informationen aus dem Leistungsverzeichnis und den Daten, die wir von anderen Anlagen bereits in unserer Datenbank haben, können wir fehlende Eigenschaften vorab ermitteln und ergänzen. Später im Gebäude müssen diese Daten nur noch überprüft, aber nicht mehr neu aufgenommen werden. Das entlastet uns bei der Datenerfassung und gibt uns mehr Zeit,
Solutions & Start Up steht für diese wichtigen Schritte:
– gute Lösungen für die Kunden anbieten
– alle Vorbereitungen für den Betrieb treffen
unsere Dienstleistungen noch besser für den Kunden vorzubereiten.
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